RECHT
Du bist gewiss von allen Dingen
Das, was niemand haben kann!
Im harten Streit, nach zähem Ringen,
Verbrennt so mancher sich daran.
An einem Ort gar Luxus pur,
Wenn andernorts nur blass und fad.
Du bist gar künstlich, nicht Natur,
Nur was der Mensch geschaffen hat.
Der Weise sagt: er hat dich wohl,
Bis einer besser ihn belehrt.
Dann trägt der hoch die edle Kron',
Bis ihm dasselbe widerfährt!
Du wandelst dich von Zeit zu Zeit,
Dein Kleid ist löchrig, aber streng.
Dem einen bist du viel zu weit,
Dem and'ren bist gar viel zu eng.
Es buhlen viele deiner Gunst,
Sei's groß sei's klein, was sie bezwecken.
Und mancher Geist im Kriege nur,
Versuchte, dein Gesicht zu retten!
Du bist der Zank, den alle führen,
Dein Mahlwerk macht sie alle klein.
Doch halt! So manchem es gelingt,
Wahrheit zu beugen, legt dich rein!
So dient er seinem edlen Stamm,
Dass Zaster die zu Haufe kriegen.
Gestalten dich nach ihrem Sinn.
Benutzen dich, doch müssen lügen!